Autor: huetefuchs
Verfasst am: 21.07.2010 10:51
Hi Susanne,
...neeee ... also für mich ist das keinesfalls "wirr" , was Du geschrieben hast !!
Das ging oder geht ganz vielen so ....uns inclusive.
Ich hab schon mal irgendwo etwas provokant geschrieben , dass ich mir nicht sicher wäre ,
ob ich mir selber damals nen Fuchs verkauft HÄTTE !!
...zwei halbwüchsige , recht "wilde" DSH im Haus, das noch längst nicht fertig war .... keine
"Planung" , WAS aus dem Füchschen mal werden sollte ..... ein ziemlich "introvertierter"
Halter in spe , der außer Interesse und nem einigermaßen soliden Auftreten NIX
"vorweisen" konnte ....soll , darf , ja kann man DEM so nen Hund an die Hand geben ???
Juliane hats gemacht ..... und ob mans glaubt oder nicht , ich fühle mich HEUTE noch
in der Verantwortung (!) Ihr gegenüber , diesem Hund ein Leben zu ermöglichen, das uns
BEIDEN (Frauchen nat. eingeschlossen) lebensWERT erscheint.
Meine in meiner kurzen "Depri-Phase" hier gefallenen bösen Sätze zum Kalle,
haben mir HINTERHER böööse Gewissensbisse verursacht , Jahnkes gegenüber ! Ich hätte das
nicht schreiben müssen , wollte aber ehrlich zu mir selber und zu Kalle sein. -
Freue mich jetzt schon darauf , eventuell am Sonntag Herrn Jahnke beim Hüten in Neuenkirchen
zu treffen ....ansonsten werd ich ihn bei einem SV-Hüten sehen .... um IHM DANN
einen Hund präsentieren zu können , der auch IHM signalisieren dürfte , dass es KEIN
FEHLER war , ihn uns zu geben !
Das , was Dir "Euer Schäfer" gesagt hat hinsichtlich der Praxis , Hunde erst mal
"groß werden" zu lassen , bevor der Ernst des Lebens beginnt, kann ich bestätigen.
Wenn ichs noch recht im Ohr habe, dann verfahren auch Jahnkes mit den Hunden so ....
da läuft im ersten Jahr NICHT das ab , was wir so gemeinhin für "Erziehung" halten !
Und damit bin ich beim Thema :
Hab mir darüber lange Gedanken gemacht - WARUM lassen Schäfer solche Hunde so lange
einfach nur so "mitlaufen" ???
Es KÖNNTE (??) so sein , dass diese Zeit quasi eine Beobachtungsphase ist , die der Schäfer
nutzt , um den Hund innerlich soweit reifen zu lassen , dass eine Aussage über seinen Charakter,
sein Wesen erst möglich wird ! DIESE ZEIT ist eine Wesensbeobachtung , die der Schäfer
(,der natürlich nicht dauernd draußen am Zwinger steht und sich Notizen macht ,) in seine
Nützlichkeitserwägung einbezieht , ja einbeziehen muss. LOHNT es sich , DIESEN HUND
an die Herde zu nehmen ...oder ist es sinnlos , Zeit und Arbeit in ihn zu investieren ...DAS
sind die Fragen , die für einen Schäfer relevant sind.
ANGST , dass von irgendwelchen Anlagen eventuell in dieser Zeit etwas verloren gehen könnte,
hat kein Schäfer ..im Gegenteil .... es mag sich gar im Hund etwas AUFBAUEN , was gewollt ist !
Meines Erachtens ist eine "Wesensbeurteilung" innerhalb der Schäferei längst usus und gängige Praxis.
Die KRITERIEN (!!) nach denen geurteilt WIRD , sind jedoch weithin NICHT SCHRIFTLICH FIXIERT,
sie liegen genau wie der "Rassestandard" bei den Altdeutschen aber IN DEN KÖPFEN PARAT !
Die AUFGABE WÄRE also (@Linda) , diese Kriterien mit SPRACHE ...also mit WORTEN ....
zu versehen !
Das sollte übrigens nicht auf die lange Bank geschoben werden ; die Schäferei war lange ein
Hort "mündlicher Tradition" (daher kommt das "Das haben wir früher schon so und so gemacht "...etc.) ,
sie hat sich in den letzten Jahren zwangsläufig erheblich verbürokratisieren müssen und das Ende dieser
Entwicklung ist nicht abzusehen. Immer mehr Schafställe werden leer stehen und das ALTE WISSEN,
das einst in ihnen wohnte , wird verlorengehen zugunsten betriebswirtschaftlicher Überlegungen.
Wenn alte Hüteweisen verschwinden , werden auch DIE weg sein , die (noch) WUSSTEN ,
worauf es mal angekommen ist ....zum Beispiel im Blick auf die notwendigen Hunde.
DAS GILT ES , IM AUGE ZU HABEN !
...meint
Dietmar